Gottesdienst am 12.04.2020


Andacht der evang.-luth.KirchengemeindeSommerhausen-Eibelstadt
für den Ostersonntag, 12. April 2020


Wochenspruch: „Christus spricht: Ich war tot, und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit und habe die Schlüssel des Todes und der Hölle“ Offb 1,18

Predigttext/Osterevangelium: Markus 16,1-8

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Liebe Gemeindeglieder in Sommerhausen und Eibelstadt,

der kleine Fritz begrüßt die Oma an der Haustür, umarmt sie und ruft: „Ich freue mich so, dass du uns besuchst, Oma! Denn jetzt wird Papa uns den coolen Trick zeigen, den er gestern versprochen hat!“ Die Oma fragt neugierig. „Ja was denn für einen Trick, mein Junge?“ Und Fritzchen antwortet: „Ich habe gehört, wie der Papa zur Mama gesagt hat, er würde die Wände hochgehen, wenn du morgen kommst…“
Liebe Gemeinde, der Ostersonntag ist für Christen ein Tag der Freude und des Lachens und das dürfen wir uns auch in diesen Corona-Zeiten nicht nehmen lassen! „Geduld und Humor sind Kamele, die durch die Wüste tragen“ – so habe ich unlängst in einem Fernsehgottesdienst gehört. Ich komme normalerweise selten dazu, mir Gottesdienste im Fernsehen anzuschauen, aber in diesen Zeiten ist alles anders. In diesen Zeiten würde auch der Vater beim Besuch der Oma gewiss nicht die Wände hochgehen, sondern sich freuen, wenn die Kontaktsperre endlich überwunden wäre.
Ostern ist ein Fest der Freude, aber davon ist in unserem Evangelium zunächst sehr wenig zu spüren.
Der Evangelist schreibt:
„Die Frauen gingen hinaus und flohen von dem Grab; denn Zittern und Entsetzen hatte sie ergriffen. Und sie sagten niemandem etwas; denn sie fürchteten sich.“
Damit endet das heutige Evangelium. Die Frauen stürmen nicht voller Jubel davon, sondern stürzen zunächst fassungslos davon. Was sie da erlebt und erfahren haben, das übersteigt zunächst ihr Begreifen.
Aber das Ende der Geschichte ist offen. Und ich bin davon überzeugt, dass dieses offene Ende kein Zufall ist. Der Evangelist Markus verfolgte damit einen Plan. Dieses offene Ende ist eine Einladung zum Weiterschreiben. Der Evangelist war sich gewiß, dass die Botschaft von der Auferstehung Jesu Christi die Menschen nicht kalt lassen würde. Sie würden reagieren.
Die Jesusgeschichte ist nicht zu Ende, sie geht weiter – auch in unserem Leben, auch hier in Sommerhausen und Eibelstadt.
Sie geht dort weiter, wo Menschen sich vom Geist des Auferstanden berühren lassen, wo Glaube wächst und Hoffnung. Auch dort wo gerade in diesen schwierigen Zeiten eine neue Solidarität und ein neues Miteinander wächst. Wo Menschen aufeinander Acht geben und füreinander Sorge tragen. Wo Menschen Beschränkungen in Kauf nehmen um andere zu schützen.
Sie geht weiter, wo Menschen nach großem Leid und größter Not wieder Hoffnung und Zuversicht finden. Ich denke an eine Frau, die sich nach dem Tod ihres Mannes zunächst völlig zurückgezogen hatte. Den Kontakt zur Familie und zu Freunden hat sie fast völlig abgebrochen und sich ganz in ihr Schneckenhaus zurückgezogen. Sie konnte nicht anders, ließ keinen an sich heran. Manche hat sie dadurch vor den Kopf gestoßen und viele haben sich mit der Zeit abgewandt von ihr. Aber dann, nach längerer Zeit hat sie es doch geschafft, wieder erste Schritte auf andere zuzumachen. Eine gute Freundin, die ihr in all den Jahren die Treue gehalten hatte, überredete sie zu einer gemeinsamen Reise. Dabei lernte sie andere Menschen kennen, Menschen, die ihr völlig unbefangen begegneten. Nach langer Zeit konnte sie das erste Mal wieder frei und unbeschwert lachen. Damit war die Trauer nicht verschwunden, es war nicht einfach alles wieder gut, aber ein wichtiger Schritt zurück ins Leben war getan.
Für sie war es wie eine kleine Auferstehung, ein kleines Ostern.
Die Auferstehung Jesu ist nicht einfach ein vergangenes Ereignis, das viel Jahrhunderte zurückliegt. Den Frauen am Grab wurde ja genau das gesagt: Es geht weiter. Jesus von Nazareth ist nicht bei den Toten zu finden, er lebt, er ist auferstanden.
Auch wenn wir das Fest dieses Jahr nicht gemeinsam feiern können, auch wenn vieles anders ist, wenn keine öffentlichen Gottesdienste möglich sind: Dennoch ist Ostern. Jesu Ostersieg gilt auch heute.
Als schönes ökumenisches Zeichen dafür werden heute um 12 Uhr deutschlandweit die Kirchenglocken läuten – ein klangvolles Zeichen der Hoffnung und der Zuversicht. Die Geschichte der Auferstehung geht weiter. Den ersten Zeugen der Auferstehung wurde gesagt: „Geht, dann werdet ihr ihn sehen!“ Das gilt auch uns. Das Licht von Ostern leuchtet auch für uns, wenn wir die Erfahrung machen, dass vom auferstandenen Christus Kräfte ausgehen, die unser Leben erneuern.
Diese österliche Erfahrung wünsche ich uns allen. AMEN

(Pfr. Jochen Maier)

 

Musikalischer Ostergruß
Ostern ist ein Fest der Freude – auch wenn in dieser Zeit mancher Schatten auf das Fest fällt.
Familie Trahndorff hat musikalische Ostergrüße aufgenommen und möchte dadurch Osterfreude weitergeben. Vielen Dank dafür!

 

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