Gottesdienste im März 2021

 

 


 

 

Gottesdienst
der evang.-luth. Kirchengemeinde Sommerhausen-Eibelstadt
für den Palmsonntag, 28. März 2021
Pfarrerin Irene Maier


 

Kirche St. Bartholomäus Sommerhausen
Bildrechte: Pfarrgemeinde Sommerhausen/Eibelstadt
Wochenspruch: "Der Menschensohn muss erhöht werden, auf dass alle, die an ihn glauben, das ewige Leben haben."  Joh 3,14b.15
Predigttext: Hebräer 11,1.2 + 12,1-3
 

11,1 Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht dessen, was man hofft,
und ein Nichtzweifeln an dem, was man nicht sieht.
2 In diesem Glauben haben die Alten Gottes Zeugnis empfangen.
12, 1 Darum auch wir: Weil wir eine solche Wolke von Zeugen um uns haben, lasst uns ablegen alles, was uns beschwert, und die Sünde, die uns ständig umstrickt, und lasst uns laufen mit Geduld in dem Kampf, der uns bestimmt ist,
2 und aufsehen zu Jesus, dem Anfänger und Vollender des Glaubens, der, obwohl er hätte Freude haben können, das Kreuz erduldete und die Schande geringachtete und sich gesetzt hat zur Rechten des Thrones Gottes.
3 Gedenkt an den, der so viel Widerspruch gegen sich von den Sündern erduldet hat, damit ihr nicht matt werdet und den Mut nicht sinken lasst.

 

Liebe Gemeinde,

heute wird es sportlich. Diese Verse aus dem Hebräerbrief klingen weniger nach feierlicher Andacht als nach Trainerpfeife und sportlichen Wettkampf.
Das Leben eines Christen wird verglichen mit einem langen Lauf, in dem es wie bei jedem Wettkampf unterschiedliche Phasen gibt:
Zeiten, in denen man schnell und motiviert läuft, Zeiten, in denen man sich schwertut durchzuhalten und man am liebsten aufgeben möchte.
Aber jeder Sportler will wenigstens zu Ende laufen, oder besser noch gewinnen.
Es geht also im Glauben wie im Sport um Kampf und Mühe.
Es geht um die Gefahr, auszupowern und an Spannkraft zu verlieren. Aber genau das soll nicht passieren, deshalb diese kleine Motivationsschule aus dem 1. Jahrhundert. Von einem, der klingt, als wisse er wovon er spricht.
Von einem, dem es auf die innere Haltung ankommt.
Denn im Leben und im Glauben geht es genauso wie im Sport nicht ohne Durchhalten.
Der Glaube ist nicht nur ein frommes Gefühl, etwas, das uns überfällt und wieder verschwindet.
Nein, Glaube hat und ist ein bleibendes Fundament, das sich weder wegtreiben noch abbringen lässt. In Luthers Übersetzung heißt es: „Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht dessen, was man hofft, und ein Nichtzweifeln an dem, was man nicht sieht.“

Aber wie bleiben wir denn dran an der Hoffnung und Zuversicht?
Wie können wir auf Dauer nicht sehen und doch glauben? Wie halten wir durch?
Versuchen wir’s mal so zu sehen:
Der namenlose Prediger aus dem Hebräerbrief bietet sich hier als Coach, als Trainer an. Er hat eine Gemeinde vor Augen, in der wohl keiner mehr lebt, der Jesus selbst gekannt hat. Vielen ist bereits die Luft ausgegangen. Sie sind im Laufe der Jahre müde und matt geworden. Haben kein Feuer mehr, so wie die ersten Christen nach Ostern und Pfingsten.
Ich denke, wir können das gut nachvollziehen. Gerade jetzt, da wir als Gemeinde aufgrund der Pandemie  auf vieles verzichten müssen. Wir sind mit jeder Menge Bürokratie, Datenschutz und neuerdings mit Hygieneplänen beschäftigt, was uns manchmal die Motivation rauben will.
Bei den Adressaten des Hebräerbriefs ist die Begeisterung der Pionierzeit vorbei. Auch wächst die Gemeinde nicht mehr stetig, so wie dies am Anfang der Fall war. Man fragt sich: „Wann wird Gott endlich erscheinen, um der Willkürherrschaft und der Gewalt ein Ende zu machen?“ Die Menschen von damals, sie wollten doch ein neues Leben führen, ein Leben im Geist Gottes, aber was ist daraus geworden?
Sie scheitern immer wieder an ihren eigenen Ansprüchen. So wie wir. Ich kann mir vorstellen, wie die heidnischen Mitbürger - mal interessiert, mal eher hämisch gefragt haben: „Und, seid ihr was Besonderes? Ihr seid doch kein bisschen besser als andere.“
Und letztlich fragten sie sich selber auch: „Warum nützen unsere guten Vorsätze nichts? Warum fallen wir immer wieder zurück in Neid, Rechthaberei, Ungeduld und tun einander weh? Warum sieht man es unserer Gemeinde nicht von weitem an, dass hier die beste Nachricht der Welt laut wird? Das müsste uns doch strahlen lassen und noch viel mehr Menschen in die Gottesdienste locken.“

Nun. Was sagt unser Prediger dazu? Kann er uns motivieren in müden Zeiten, dass wir durchhalten und genügend Energie für unseren Lauf bekommen?
In der Tat gibt er uns drei Tipps mit auf den Weg:
Als erstes rät er uns zum Loslassen und Ablegen, was uns beschwert. Wer nur auf die eigene Unfähigkeit starrt, auf Fehler und Versäumtes, der wird nicht frei sein, um zu laufen.
Ohne Ballast geht es viel leichter. Das Loslassen können wir ganz gut von den Sportlerinnen und Athleten lernen. Den Blick aufs Ziel. Nicht zurückschauen auf das, was falsch gelaufen ist in der vergangenen Woche. Loslassen. Nicht klebenbleiben am Ärger und den
Schwierigkeiten mit mir selbst und meinen Mitmenschen. Loslassen. Auch die schweren Gedanken und die belastenden Erlebnisse. Loslassen. Jeder Gottesdienst gibt uns da eine gute Möglichkeit, steht doch am Anfang immer als erstes Gebet die Besinnung vor Gott oder das klassische Sündenbekenntnis. Das ist eine Einladung, alles bei Gott abzulegen, was uns beschwert. Wir bringen es Gott. Und darauf folgt der Gnadenzuspruch, die Zusage: Du darfst erleichtert weiterleben und unbeschwert sein. Ich finde das ist ein ganz wichtiges christliches Ritual, das uns helfen kann, loszulassen und unbelastet weiter zu gehen.
Der zweite Tipp oder Hinweis ist, dass wir als Christinnen und Christen keine Einzelkämpfer sind. Vielmehr sind wir wie von einer Wolke von Menschen umgeben, die vor uns und mit uns laufen. Der Hebräerbrief spricht von einer Wolke von Glaubenszeugen, die uns umgibt.
Ich stell mir das so vor, wie wenn uns jemand den Arm um die Schulter legt, uns zum Fenster führt und sagt: „Schau dir doch die Wolken am Himmel an, genauso wie eine Wolke umgeben dich die vielen, die vor dir geglaubt und auf Gott vertraut haben. Ihre Erfahrungen können dir helfen, dass auch du vertrauen kannst!“
Und solche Zeugen, die auf Jesus Christus hinweisen und zum Vertrauen ermutigen, die gibt es bis heute. Überlegen Sie doch mal, liebe Gemeinde, wie Ihre Zeugenwolke aussieht?! Wer gehört denn da alles dazu? Vielleicht verändert sie sich auch immer mal wieder?
Wer ist denn dabei? Die Großmutter, der Religionslehrer, die Patin, Dietrich Bonhoeffer, Sophie Scholl…?
Ich denke, jeder/jede von uns könnte von persönlichen Glaubensvorbildern erzählen, von Menschen, die Mut machen, Anstoß geben, am Glauben dranzubleiben, durchzuhalten.
Doch beim Glauben geht’s nicht nur um Durchhalten, Glaube ist viel mehr als Ausdauersport.
So komm ich zum dritten Tipp. Unser biblischer Trainer hat nämlich noch einen ganz wichtigen und wesentlichen Trumpf in der Hand, den kein Trainer der Welt bieten kann. Es ist der Blick auf Jesus Christus, der den entscheidenden Teil des Kampfes für uns bereits ausgefochten hat.
Deshalb: „Lasst uns aufsehen zu Jesus, dem Anfänger und Vollender des Glaubens.“ Es ist nicht unser Kampf, und unser Lauf, sondern es hat vor allem einer gekämpft: Jesus.
Er ist der Anfänger und Vollender unseres Glaubens. Wie beim Staffellauf: Ich muss nicht alles selbst bewältigen. Das erste und letzte Stück übernimmt Jesus Christus. Mein Glaube hängt nicht von meinen Anstrengungen und meinen Kraftreserven ab. Mein Glaube ist vielmehr die Verbindung mit ihm, der den Lauf begonnen und zum Ziel gebracht hat.

Heute beginnt die Karwoche, liebe Gemeinde. Das Leiden Jesu steht uns besonders vor Augen. Ein Leiden, das einer stellvertretend auf sich genommen hat für uns, damit wir unseren Weg laufen können ohne Ballast und ohne Verstrickung. Er musste diesen Weg bis zum Ende gehen, damit das in unseren Köpfen und Herzen und Seelen ankommt: Ihr könnt ablegen, was euch das Herz schwer macht. Jesus hat das alles auf sich genommen, damit ihr unbelastet laufen könnt.
Hören wir auf den Rat unseres Hebräerbrief-Trainers und schauen wir auf Jesus Christus. In dieser Woche noch mehr als sonst. Denn er hat alles für uns gegeben, damit wir durchhalten. Und dabei vertrauen, dass wir es schaffen können. Denn die entscheidenden Schritte hat er bereits getan.

Amen
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Gottesdienst
der evang.-luth. Kirchengemeinde Sommerhausen-Eibelstadt
für den Sonntag Judika, 21. März 2021
Pfarrer Jochen Maier

 

Kirche St. Bartholomäus Sommerhausen
Bildrechte: Pfarrgemeinde Sommerhausen/Eibelstadt
Wochenspruch:
"Der Menschensohn ist nicht gekommen, dass er sich dienen lasse,
sondern dass er diene und gebe sein Leben als Lösegeld für viele." Mt 20,28
Predigttext: Hiob 19,19-27

 
Liebe Gemeinde,

zu Beginn meiner Predigt habe ich Ihnen heute ein Lied mitgebracht, ein Lied von Reinhard Mey. Ich mag seine Lieder, obwohl es in letzter Zeit ruhig um ihn geworden ist, er geht ja nun auch stark auf die 80 zu. Ich mag seine Lieder, weil sie oft voller Lebensfreude sind, mit einem feinen, oft hintergründigen Humor. Aber ich mag auch seine melancholischen, oft sehr nachdenklichen Texte. Und dazu gehört dieses Lied, das ich Ihnen und Euch heut mitgebracht habe und das wohl eher unbekannt ist. Es stammt aus dem Jahr 1990 und trägt den Titel: Allein. Aber hören wir es uns einfach an!..

Allein.
Wir kommen und wir gehen ganz allein
Wir mögen noch so sehr geliebt,
von Zuneigung umgeben sein
Die Kreuzwege des Lebens geh’n wir immer ganz allein.
Allein.
Wir sind allein.
 
Reinhard Mey erzählt aus dem Leben, sehr menschlich, allzu menschlich. Er erzählt von einem kleinen Jungen, der zum Spott seiner Klassenkameraden wird, heute würden wir sagen: Der gemobbt wird, dem man den Ranzen ausleert und der sich so sehr wünscht, dass da einer wäre, der ihm beisteht.
Reinhard Mey erzählt von den Freunden, die mit einem feiern, wenn‘s rund läuft, wenn man Erfolg hat und oben auf ist, die aber schnell und unauffällig verschwinden, wenn man scheitert und es eben nicht rund läuft.
Und der sonst so lebensfrohe und optimistische Reinhard Mey kommt zur Erkenntnis: Wir sind allein.
Am Ende des Liedes heißt es:
Nun, ein Teil meines Lebens liegt hinter mir im Licht
Von Liebe überflutet, gesäumt von Zuversicht
In Höhen und in Tiefen, auf manchem verschlung’nem Pfad
Fand ich gute Gefährten, desto bitterer der Schluss
Dass ich den letzten Schritt des Weges allein gehen muss
Wie sehr wir uns auch aneinander klammern,
uns bleibt nur
Die gleiche leere Bank auf einem kalten,
leeren Flur
Allein.
 
Allein, liebe Gemeinde, gerade auf den Kreuzwegen des Lebens. Das ist schon eine sehr düstere, eine deprimierende Einsicht und alles in mir wehrt sich dagegen, weil ich das durchaus auch anders erlebe, dass es nämlich durchaus Freundschaften gibt, die Halt geben, Menschen, die einen unterstützen, die da sind, wenn man sich braucht. Und ich hoffe, dass wir das alle auch so erleben und erfahren: Es gibt Solidarität, Beistand, helfende Worte, auch und gerade in schwerer Zeit.
Und doch: Was Reinhard Mey da in seinem Lied besingt, das gibt es eben auch und das kann man nicht leugnen: Die Einsamkeit, die Verlassenheit, das Gefühl ganz allein zu sein.
Martin Luther hat das gerade im Blick auf Sterben und Tod mit geradezu erschreckender Klarheit so formuliert:
„Wir sind alle zum Tode gefordert und es wird keiner für den anderen sterben, sondern jeglicher in eigener Person muss gerüstet sein, mit dem Tode zu kämpfen. In die Ohren können wir wohl einer dem anderen schreien, ihn trösten und ermahnen zu Geduld, zum Streit und Kampf, aber für ihn können wir nicht kämpfen und streiten (…) Ich werde dann nicht bei dir sein noch du bei mir.“ WA 10/3, 1,7-2.2
Ja das ist wohl wahr: im letzten Augenblick, dann, wenn es darum geht, was ein Leben ausmacht, da ist jeder allein. Da offenbart sich die Wahrheit und die Lüge menschlichen Lebens.
Auch Jesus geht seinen Weg ans Kreuz allein, ganz allein. Und am Ende seines menschlichen Lebens steht der Ausruf: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“
Und das ist es auch, was Hiob erlebt und erfahren hat, Hiob diese tragische Figur des Alten Testamentes.
Da heißt es in Hiob 19:
Alle meine Getreuen verabscheuen mich, und die ich lieb hatte, haben sich gegen mich gewandt.
Mein Gebein hängt nur noch an Haut und Fleisch, und nur das nackte Leben brachte ich davon.
Erbarmt euch über mich, erbarmt euch, ihr meine Freunde; denn die Hand Gottes hat mich getroffen!
Warum verfolgt ihr mich wie Gott und könnt nicht satt werden von meinem Fleisch?
Ach dass meine Reden aufgeschrieben würden! Ach dass sie aufgezeichnet würden als Inschrift, mit einem eisernen Griffel und mit Blei für immer in einen Felsen gehauen!
 
Hiob hat wirklich alles verloren: Sein Vermögen, seine Familie, seine Gesundheit. Er ringt mit seinem Schicksal. Seine Freunde, die ihm anfangs noch zur Seite standen, versuchen ihm einzureden, dass er doch irgendwie selbst Schuld sei an all dem Unglück.
Aber Hiob will sich das nicht gefallen lassen. Nicht nur von seinen Freunden fühlt er sich allein gelassen, sondern eben auch von Gott. Ja, Hiob ist wirklich allein, ganz allein.
Er kann keinen Sinn erkennen in dem, was er da erleidet. Das Leiden ist so sinnlos.
„Allein, wir sind allein“. Das erfahren Menschen aller Zeiten und aller Genrationen. Sie erfahren es in sehr unterschiedlichen Intensität, aber das Leid lässt sich nicht vergleichen, lässt sich nicht aufrechnen. Gerade in den vergangenen Monaten der Corona-Pandemie haben Menschen dieses Alleinsein in Krankenhäusern und Pflegeheimen das schmerzhaft erfahren – und tun es immer noch. Was im Sinne von Infektionsschutz und Gesundheitsfürsorge gut gemeint und sinnvoll war, hat doch viele noch mehr vereinsamen lassen.
So sinnlos das Leid auch sein mag, sosehr es Hiob quält, er will es nicht vergessen. Er will es aufschreiben, will es bewahren.
Ach dass meine Reden aufgeschrieben würden! Ach dass sie aufgezeichnet würden als Inschrift, mit einem eisernen Griffel und mit Blei für immer in einen Felsen gehauen!
Hiob weiß, dass das Verdrängung keine Lösung ist. „Das Geheimnis der Erlösung heißt Erinnerung!“ so lautet ein Wort aus der jüdischen Tradition. Erinnern kann schmerzlich sein, aber nur so kann Heilung geschehen, Erlösung. Erinnern kann heilsam sein.
„Das Geheimnis der Erlösung heißt Erinnerung!“
Im Reden, im Aufschreiben und Bewahren gewinnt Hiob ein Stück Klarheit über sich und seinen Weg, über seine Freunde und über Gott.
Das ist noch nicht die Erlösung. Das wäre wohl zu einfach. Aber doch geschieht da eine Veränderung: Da ist ein Hoffnungsleuchten das genau an dieser Stelle aus Hiob herausbricht. Ein Lichtfunke der die Finsternis aufreißt: Hören wir den letzten Teil des Hiobwortes:
Aber ich weiß, dass mein Erlöser lebt, und als der Letzte wird er über dem Staub sich erheben.
Nachdem meine Haut noch so zerschlagen ist, werde ich doch ohne mein Fleisch Gott sehen.
Ich selbst werde ihn sehen, meine Augen werden ihn schauen und kein Fremder. Danach sehnt sich mein Herz in meiner Brust.

Damit nun endet dieser Text. Das ist die Hoffnung, an die Hiob sich klammert. Hiob fühlt sich von Gott verlassen und kämpft doch um Gott. Kämpft darum, dass Gott ihn begleiten möge, ihm beistehen und ihn aufrichten möge. Auch wenn er diesen Halt im Moment noch nicht spürt, auch wenn die Begleitung noch gar nicht wahrnehmbar ist – Hiob klammert sich daran. Und er weiß: Der gnädige Gott hat auch mich nicht vergessen. Das Leid wird nicht verharmlost, da wird kein falscher Trost versprochen. Aber für Hiob ist es ein Hoffnungsfunke, der etwas in ihm entzündet.
Er fällt nicht ins Bodenlose. Da bleibt eine Hand, die ihn hält. Im letzten ist er eben nicht allein und er bekennt: „Ich weiß, dass mein Erlöser lebt!“ Schenke uns Gott, dass auch wir das so bekennen können.


AMEN
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Gottesdienst
der evang.-luth. Kirchengemeinde Sommerhausen-Eibelstadt
für den Sonntag Lätare, 14. März 2021
Pfarrerin Irene Maier

 

Kirche St. Bartholomäus Sommerhausen
Bildrechte: Pfarrgemeinde Sommerhausen/Eibelstadt
Wochenspruch:
„Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und erstirbt, bleibt es allein;
wenn es aber erstirbt, bringt es viel Frucht." Joh 12,24
Predigttext: Johannes 12, 20-24
 
20 Es waren aber einige Griechen unter denen, die heraufgekommen waren, um anzubeten auf dem Fest.
21 Die traten zu Philippus, der aus Betsaida in Galiläa war, und baten ihn und sprachen: Herr, wir wollen Jesus sehen.
22 Philippus kommt und sagt es Andreas, und Andreas und Philippus sagen's Jesus.
23 Jesus aber antwortete ihnen und sprach: Die Stunde ist gekommen, dass der Menschensohn verherrlicht werde.
24 Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und erstirbt, bleibt es allein; wenn es aber erstirbt, bringt es viel Frucht.

 
Liebe Gemeinde,

jetzt wird es für mich wirklich Zeit, dass der Frühling kommt. Mir widerstrebt es, wenn ich mit dem Fahrrad nach Eibelstadt radeln will und ich muss mich vorher mit Handschuhen und Stirnband einpacken. Umso mehr freu ich mich über jeden warmen Sonnenstrahl, über die farbenprächtigen Krokusse im Garten, über jedes Gänseblümchen, das den grünbraunen Rasen auflockert und der Kälte trotzt.
Für mich ist es jedes Jahr ein Wunder zu sehen, wie die scheinbar tote Natur zu neuem Leben erwacht!
Es ist einfach faszinierend, dass aus einem trockenen, leblosen Samenkorn, das wie tot wirkt, ein lebendiger Keim wächst.
In der dunklen Erde, wenn ein bisschen Feuchtigkeit dazukommt und ein paar wärmende Sonnenstrahlen, dann tut sich da etwas, zwar erst schwach und unscheinbar aber doch unaufhaltsam.
Jesus hat dieses Bild aus der Natur, aus der Landwirtschaft aufgenommen und will er uns damit die Augen öffnen für das große Geheimnis des Glaubens.
Wir haben es gehört und es wurde auch davon gesungen.
"Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein; wenn es aber stirbt, bringt es viel Frucht."
Damit sagt Jesus: Schau dir genau an, was mit einem fruchtbringenden Weizenkorn geschieht. Das Korn, das in den Acker ausgesät wird verliert seine schützende Hülle. Es legt Keimkräfte frei, die den zarten grünen Halm hervortreiben. Und dieser wächst und reift und bringt vielfaches neues Leben hervor.
Ein Korn, das für sich allein in einer dunklen Scheunenecke liegenbleibt, das verschrumpelt und verliert seine Keimkraft. Nur wenn es hingegeben wird, kann sich neues Leben entfalten. Von den Körnern, die im Herbst ausgesät wurden, sind jetzt im Frühjahr höchstens noch Schalenreste übrig, die an den Wurzeln der jungen Pflanzen hängen. Und diese jungen Pflanzen werden bald schon die Ähren mit den neuen Körnern tragen.
Die Vorbedingung dafür, dass neues Leben gelingt, dass aus dem Leben etwas Bleibendes wird, ist demnach die Bereitschaft, sich hinzugeben, Leben loszulassen, sich einzusetzen.
Im Loslassen, im Verzicht üben kann Neues entstehen: Das kennen die Eltern unter uns nur zu gut: Wir müssen mehr und mehr unsere Kinder loslassen. Das fängt schon im Kindergarten an. Da sind es erste kleine Loslass-Schritte. Viel schwerer wird es dann, wenn sie ausziehen oder gar ganz andere Ziele verfolgen, die so überhaupt nicht zu den Vorstellungen der Eltern passen. Doch nur wenn Eltern bereit sind, ihre Kinder los zu lassen, eigene Wege gehen lassen, dann werden sie ihr Leben selbständig in die Hand nehmen können. Nur durch Loslassen können wir sie gewinnen. Wer die Kinder zu eng an sich klammert, der wird sie verlieren.
Im Verzicht, im Loslassen, Neues gewinnen, darum geht es.
"Geteilte Freude ist doppelte Freude" - das ist nicht nur ein frommer Spruch, das ist gelebte Erfahrung. Wo ich beginne, anderen abzugeben, wo ich auf etwas verzichte, weil ein anderer es dringender braucht als ich, wo ich bereit bin, etwas zu opfern, da wächst verborgen und unauffällig  ewiges Leben.
 "Liebe wächst wie Weizen, und ihr Halm ist grün. "
Dieses Bild vom grünen Halm drückt die Sehnsucht aus nach erfülltem Leben. Es ist ein Hoffnungsbild.
Als Jesus damals in Jerusalem eingezogen ist, da hat sich die Hoffnung der Menschen auf ihn gerichtet. "Hosianna, gelobt sei, der da kommt!", so haben die Menschen gerufen. Der Evangelist Johannes erzählt von Griechen, die da am Wegesrand stehen und Jesus kennenlernen wollen. Ihnen lässt Jesus das Wort vom Weizenkorn ausrichten.
Jesus verwendet dieses Bild im Blick auf sich selbst, auf seinen bevorstehenden Tod und seine Auferstehung an Ostern. Jesu Sterben, seine Hingabe ist unser Lebensgrund. Er selbst ist der Keim, aus dem Leben wächst. Er ist die Kraft, die uns leben lässt. Jesu Sterben und Tod sind not-wendig, damit die Not gewendet wird, damit "neues Leben", damit das Reich Gottes aufgehen kann .
In der zweiten Strophe des Liedes heißt es: "Über Gottes Liebe brach die Welt den Stab, wälzte ihren Felsen vor der Liebe Grab. Jesus ist tot, wie sollte er noch fliehn?"
Das müssen wir aushalten. Der Tod muss ausgehalten werden, drei Tage lang. Nur wer den Karfreitag ernst nimmt, kann auch richtig  Ostern feiern. Auch das können wir vom Gleichnis Jesu lernen: Was wachsen und reifen will braucht Zeit! Die Zeit der Erde, des Dunkels ist wichtig für das Keimen. Ungeduld hilft da nicht weiter.
Dunkle, schwere Zeiten lassen sich nicht einfach per Knopfdruck beenden. Gerade in Coronazeit haben wir gelernt wie wichtig Geduld,  Durchhalten und Ausharren sind. Diese schattige und dornige Zeit zeigt uns, wie zerbrechlich aber auch wie wertvoll unser Leben ist. Die inzwischen lange Zeit, in der wir keine Feste feiern können, lässt uns spüren, wie sehr uns das fehlt, wie wichtig uns das Zusammenkommen, die Gemeinschaft und das Nahesein anderer Menschen, wie wichtig das für unser Leben ist.
Eine Frau hat dieses in die dunkle Erde fallen während einer Erschöpfungsdepression erlebt. Sie fühlte sich ganz auf sich selbst geworfen und konnte sich an nichts mehr freuen. Manchmal hat sie daran gezweifelt, ob sie überhaupt weiterkämpfen wollte. Doch irgendwann konnte sie nicht mehr anders als sich fallen zu lassen. Und in dieser Erfahrung des sich aus der Handgebens hat sie, ohne zu wissen woher, eine Kraft gespürt, die ihr das Gefühl gab, nicht allein zu sein. Sie konnte auf einmal wieder aufatmen. Sie hat Lust bekommen an Musik, an Farben. Sie hat angefangen zu malen.
Dass Krisenzeiten Menschen verändern und Neues entstehen kann, erleben wir immer wieder. Manche sind nach dem Tod eines lieben Menschen gezwungen einen ganz neuen Weg einzuschlagen und entdecken dabei eine neue Seite an sich selber, die sie noch gar nicht kannten.
Es gibt kein Leben ohne den Tod. Kein Weizen kann wachsen, wenn nicht das Korn in die Erde gesteckt wird und stirbt. Dafür wächst eine neue Pflanze heran, die,zigfach neues Leben ermöglicht.
Im Lied, das wir gehört haben, da ist das Johanneswort vom Weizenkorn verbunden worden mit einer alten französischen Melodie aus dem 15.Jahrhundert. Und diese Melodie, die passt da sehr gut dazu, finde ich. Am Anfang geht die Melodie in einem Dreischritt steil nach oben bis zu cis. Und fast zieht es einen noch höher, man möchte weitersteigen. Aber dann nimmt einen die Melodie wieder hinunter, wie wenn sie in die Erde fällt. Dort verweilt sie dann, ruhig, wie das Saatkorn. Sie sammelt Kraft um dann wieder mit neuem Schwung zu erwachen.
Manchmal sind da schwere Zeiten, in denen wir ganz unten sind, in denen es dunkel ist um uns herum. Es kann nicht nur nach oben gehen. Aber genau dann, wenn wir unten sind, sind wir nicht alleingelassen. Denn Gott weiß wie das ist. Er hat es selber auf sich genommen. Er hat sich wie das Weizenkorn in die dunkle Erde fallen lassen. Schutzlos. Ohne Rückversicherung. Und er ist am dritten Tag auferstanden. Das gibt auch uns immer wieder Hoffnung auf einen neuen Anfang, Hoffnung, dass alles gut wird, weil Jesus uns durch schwere Zeiten begleitet und weil am Ende das Leben siegt.
"Hin ging die Nacht, der dritte Tag erschien: Liebe wächst wie Weizen und ihr Halm ist grün."

Darauf können wir uns verlassen und in diesem Vertrauen lasst uns leben.


Amen
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Gottesdienst
der evang.-luth. Kirchengemeinde Sommerhausen-Eibelstadt
für den Sonntag Okuli, 07. März 2021
Pfarrer Jochen Maier

 

Kirche St. Bartholomäus Sommerhausen
Bildrechte: Pfarrgemeinde Sommerhausen/Eibelstadt
 Wochenspruch:
"Wer die Hand an den Pflug legt und sieht zurück,
der ist nicht geschickt für das Reich Gottes."  
Lk 9,62

Predigtwort: Epheser 5,1-2+8-9
„Nehmt also Gott zum Vorbild! Ihr seid doch seine geliebten Kinder!
Euer ganzes Leben soll von der Liebe bestimmt sein. Denkt daran, wie Christus uns geliebt und sein Leben für uns gegeben hat, als eine Opfergabe, an der Gott Gefallen hatte.
Auch ihr gehörtet einst zur Finsternis, ja, ihr wart selbst Finsternis, aber jetzt seid ihr Licht, weil ihr mit dem Herrn verbunden seid. Lebt nun auch als Menschen des Lichts!
Aus dem Licht erwächst als Frucht jede Art von Güte, Rechtschaffenheit und Treue.“

 

Liebe Gemeinde,

„Erziehung ist zwecklos. Die Kinder machen uns ja doch alles nach!“ Dieser Spruch hing mal am Schwarzen Brett eines Kindergartens, Die Erzieherinnen hatten ihn dort angepinnt als Erinnerung daran, dass alle Ermahnungen und Regeln nichts nützen, wenn die Eltern und Erzieherinnen sich selbst nicht daran halten. Die beste Erziehung ist und bleibt das eigene Beispiel. Kinder brauchen Vorbilder – und Erwachsene ebenso!
Unser Predigtwort rät uns nun:
„Nehmt also Gott zum Vorbild! Ihr seid doch seine geliebten Kinder! Euer ganzes Leben soll von der Liebe bestimmt sein.“ Wir sollen uns also Gott selbst zum Vorbild nehmen, weil etwas mit uns passiert ist: Wir sind Gottes Kinder. Wir müssen das nicht erst werden, wir müssen uns das nicht durch eigene Leistung erarbeiten und verdienen, wir sind es schon. Mit der Taufe wird uns die Gotteskindschaft geschenkt, einfach so.
Der Briefschreiber hat das tatsächlich so erlebt: Der Glaube an Gott kann das Leben verändern. Vom Glauben geht eine Kraft, eine Hoffnung aus, die das Leben heller macht und zuversichtlicher. Es ist, wie wenn ich das Ende eines langen Tunnels erreiche und ins Licht komme. Vielleicht kennen Sie das: Wer auf der Tauernautobahn nach Süden fährt – zur Zeit ist das ja kaum möglich, aber das wird auch wieder anders werden, wenn ich auf der Tauernautobahn unterwegs bin, dann fahre ich durch mehrere Tunnels unter den Hohen Tauern hindurch, das längste ist über 6 ½ km lang. Ich habe das öfters schon erlebt: Im Norden war regnerisches Schmuddelwetter, man fährt durch die spärlich beleuchtete Tunnelröhre und am Ende erwartet einen strahlend helles Sonnenlicht – man spürt dort in Kärnten das Licht des Südens und die Wärme der Sonne und glaubt, in einer anderen Welt zu sein.
Man spürt, wie gut das Licht tut und die Wärme und das geht uns ja in diesen Tagen auch so: Die Sonne tut gut. Da zieht es einen raus an die frische Luft. Man möchte in den Garten, einfach raus!
Lebt als Kinder des Lichts.
Lasst euch anstrahlen, lasst euch erhellen, lasst alles Dunkle und Finstere hinter euch.
Da steckt eine ganz tiefe Sehnsucht in diesen Worten: Euer ganzes Leben soll von der Liebe, vom Licht seiner Liebe bestimmt sein. Und da soll eben Gott selbst Euer Vorbild sein.
Aber mit den Vorbildern ist das so eine Sache!
Martin Niemöller hat einmal erzählt, wie sein eigener Vater ihm zum Vorbild wurde. Martin Niemöller – vielleicht haben einige den Namen dieses bereits 1984 verstorbenen Mannes schon einmal gehört. Er stammte aus einem evangelischen Pfarrhaus, war im 1.Weltkrieg U-Boot-Kapitän, studierte dann Theologie und wurde Pfarrer. Zunächst stand er Hitler und dem Nationalsozialismus recht positiv gegenüber, wurde dann aber immer ablehnender und kritischer und war schließlich als einer der führenden Vertreter der Bekennenden Kirche im aktiven Widerstand gegen Hitler und kam dann 1937 ins KZ.
Martin Niemöller schrieb einmal über seinen Vater, dass der seine fünf Kinder eben nicht mit strengen Vorschriften und erhobenem Zeigefinger großgezogen habe, sondern sie durch sein Vorbild als fröhlicher und aufrechter Christenmensch geprägt habe. Und das habe mehr gewirkt als viele Ermahnungen. Sein Vater habe keinen Alkohol getrunken, weil er ihm nicht schmeckte, er habe aber sehr wohl Zigarren geraucht – eben weil es ihm schmeckte. Einen Ratschlag habe er seinem Sohn mit auf den Weg gegeben: „Mein Junge, freu dich an nichts, wofür du Gott nicht danken kannst!“ Dieses Wort habe Martin Niemöller für sich zur Lebensregel gemacht, zum Grundsatz für den weiteren Lebensweg: „Freu dich an nichts, wofür du Gott nicht danken kannst!“
Nun kann man über diesen Martin Niemöller sehr unterschiedlich urteilen, er war schon eine schillernde Persönlichkeit, aber dieses Wort, dieses Lebensmotto ist doch höchst bedenkenswert: „Freu dich an nichts, wofür du Gott nicht danken kannst!“
Es geht im Christentum nicht darum, alles wegzulassen und zu verbieten, was Spaß macht und Freude bringt. Christen müssen und sollen nicht mit griesgrämigem Karfreitagsgesicht durch die Welt laufen. Nein! Sie haben Grund zur Freude. Und diese Freude darf und soll man ihnen ansehen. Es geht nicht um Beschränkung, sondern es geht um Dankbarkeit. Das ist der Schlüssel dafür, ob ich die Dinge und Erfahrungen aus Gottes Hand nehme, oder eben nicht.
Freu dich an nichts, wofür du nicht guten Gewissens und mit aufrechtem Herzen Danke sagen kannst. Halte dich von dem fern, was irgendwie zwielichtig ist und zu dem du nicht guten Gewissens stehen kannst.
Wenn Du so lebst und handelst, dann erweist Du dich wirklich als Gottes Kind und lebst in seinem Licht. Im CVJM, dem christlichen Verein junger Menschen gibt es da eine wie ich finde schöne Idee, nämlich solche Armbändchen: WWJD steht da drauf: What would Jesus do? Was würde Jesus tun? Überlege Dir bei allem, was Du tust und lässt: Was würde Jesus an meiner Stelle tun? Wie würde er handeln? Was würde er sagen?
Im Epheserbrief wird das dann ganz konkret auf die Themen „Unzucht“ und „Habsucht“ hin durchbuchstabiert. Bei der Unzucht – das klingt nun ziemlich verstaubt, ist aber durchaus aktuell, da geht es um fehlgeleitete Sexualität, die den oder die andere nur ausnützt. Da geht es um Missbraucht und Unterdrückung. Und das ist mit dem christlichen Glauben ins keinster Weise vereinbar.
Und wenn Paulus von der Habsucht spricht, dann geht es ihm nicht darum, Reichtum grundsätzlich schlecht zu machen, sondern es geht um die Gier nach immer mehr. Beides, die missbrauchte Sexualität und das unbeschränkte Habenwollen, beides ist ein Ausdruck von Gier. Da werden Dinge wichtiger als der Menschen, da werden Gefühle verletzt und das darf nicht sein. Nie sollen Dinge über Menschen stehen oder gar Menschen zu Dingen gemacht werden, zu Objekten werden.
Kein Geld der Welt, kein noch so schönes Haus, kein Auto und keine Weltreise, nichts davon ist wichtiger oder wertvoller als Liebe und Glaube und Geborgenheit.
Wir sind Kinder des Lichts, sagt der Apostel, wir sind es, obwohl wir immer auch höchst fehlerhafte und unvollkommene Menschen sind. Aber ein Leben lang sind wir aufgerufen, an uns selbst zu arbeiten. Der Glaube soll Früchte bringen, soll Folgen haben für unser Leben, unser Verhalten. In Dankbarkeit das Geschenk der Liebe Gottes empfangen und versuchen, das weiterzugeben an die Menschen, die um mich sind, die Nahen und die Fernen, darum geht es. Das legt uns der Apostel heute ans Herz.
 
AMEN
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